Zwischen Kirchenzukunft und Ökofragen

Hessen-Nassau: Landessynode Herbst 2022


© EKHN/Rahn

1100 Gemeinden werden zu Selbstversorgern: Die Landessynode der Evangelischen Kirche in Hessen und Nassau setzte auf Weiterentwicklung der Stromversorgung. Das Haushaltsvolumen stieg im Vergleich zum Vorjahr.

Die Kirchensynode der Evangelischen Kirche in Hessen und Nassau (EKHN) in Offenbach beschäftigte sich in diesem Jahr schwerpunktmäßg mit Fragen zur künftigen Arbeit, Finanzen und ökologischen Neuerungen. Beteiligt waren 120 Delegierte des Kirchengremiums unter der Leitung von Präses Birgit Pfeiffer. Zum Abschluss der Tagung machte die EKHN den Weg dafür frei, den Strombedarf für die über 1100 Gemeinden und Einrichtungen künftig komplett selbst zu decken. Bereits jetzt erzeugen mehr als 100 Fotovoltaikanlagen auf kirchlichen Dächern etwa ein Drittel des gesamten Strombedarfs der EKHN. Seit 2018 werden in Hessen-Nassau ausschließlich Ökostrom und Gas mit Biogasanteilen aus nachhaltiger Produktion zentral beschafft. Dadurch konnten zuletzt jährlich über 6.300 Tonnen Kohlendioxid eingespart werden.

Auch der Haushalt für das kommende Jahr wurde mit einem Volumen von 721 Millionen Euro (2022: 710 Millionen Euro) einstimmig beschlossen. Für die Arbeit auf Gemeinde- und Dekanatsebene sind im neuen Etat über 350 Millionen Euro eingeplant. Den größten Einzelposten bilden die Personalkosten mit knapp 326 Millionen Euro. Neu ist ein Zukunftsfonds über zunächst gut 26 Millionen Euro, mit dem künftige Aufgaben unter anderem beim Klimaschutz und der Digitalisierung verstärkt angegangen werden sollen.

Die Synode beschloss außerdem mit großer Mehrheit das „Verkündigungsdienstgesetz“: Es ordnet die Arbeit in den Gemeinden und Regionen von Grund auf neu. So sollen spätestens ab 2025 multiprofessionell aufgestellte Teams aus Pfarrdienst, kirchenmusikalischem sowie gemeindepädagogischem Dienst in neuen Nachbarschaftsräumen gemeinsam Aufgaben übernehmen. Die detailreichen Regelungen wurden in mehr als drei Jahren Vorarbeit entwickelt. Das neue Gesetz gilt als eine der weitreichendsten Reformen seit Bestehen der EKHN und ist Teil des Zukunftsprozesses „ekhn2030“.

Die ehrenamtlich tätigen Synodalen der EKHN repräsentieren rund 1,4 Millionen Mitglieder in einem Gebiet zwischen Biedenkopf und Neckarsteinach. Zur hessen-nassauischen Kirche gehören auch Regionen in Rheinland-Pfalz etwa um Mainz, Worms und Montabaur.


Quelle: EKHN