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Pfingsten
Geburtstag der Kirche - Kommen des Heiligen Geistes

"An Weihnachten bringt das Christkind Geschenke, an Ostern der Hase seine bunten Eier – an Pfingsten kommt der Heilige Geist und der bringt nichts." Die Kinderweisheit ist ernüchternd, der Heilige Geist nicht in Warenwerten abzuwiegen. Und dennoch: Pfingsten – ein Festtag, an dem wir Gott danken: für das Überströmen der Gnade, die Ausgießung des Heiligen Geistes, unseres Trösters und Lehrers, den "Geburtstag der Kirche".
Kurze Erklärung zum Pfingstfest aus der Evangelischen Kirche in Mitteldeutschland (EKM):
Pfingsten ist das "Fest des Heiligen Geistes" und nach Weihnachten und Ostern das dritte Hauptfest des christlichen Kirchenjahres. Der Name geht auf das griechische Wort "pentekoste" (der fünfzigste) zurück, weil das Pfingstfest seit etwa Ende des vierten Jahrhunderts fünfzig Tage nach Ostern gefeiert wird. In Erinnerung an die in der Bibel geschilderte Ausgießung des Heiligen Geistes wird Pfingsten auch als Geburtstag der Kirche und Beginn der weltweiten Mission verstanden. Die biblischen Berichte schildern nach Jesu Tod am Kreuz, der Auferstehung Christi und Himmelfahrt eine neue Gemeinschaft der Jünger: "Sie wurden alle erfüllt von dem Heiligen Geist und fingen an, zu predigen in anderen Sprachen", heißt es in der Apostelgeschichte. Bis zum vierten Jahrhundert wurde an Pfingsten zugleich Christi Himmelfahrt gefeiert. Erst später entwickelten sich daraus zwei eigenständige Feiertage. Im Kirchenkalender endet mit Pfingsten die österliche Festzeit. Die Ausgießung des Heiligen Geistes wurde früher in einigen Gottesdiensten an Pfingsten durch das Herablassen einer hölzernen Taube in der Kirche dargestellt.
EKD. Auf die Bedeutung des Heiligen Geistes für Kirche und Gesellschaft hat der Ratsvorsitzende der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD), Landesbischof Heinrich Bedford-Strohm, angesichts des bevorstehenden Pfingstfests hingewiesen.
EKD. Zur friedlichen Regelung von Konflikten sowohl im privaten Leben als auch zwischen Staaten hat der Vorsitzende des Rates der EKD, Nikolaus Schneider, in seiner Pfingstbotschaft aufgerufen.
Die Präsidentinnen und Präsidenten des Ökumenischen Rates der Kirchen schreiben:
von Sylvia Bukowski
Pfingsten feiert die wunderbare Einkehr von Gottes Geist in den Geist von Menschen. Diese Einkehr bewirkt Befreiung und einen neuen Aufbruch:
Am 15. und 16. Mai 2013 feiern Jüdinnen und Juden Schawuot, ursprünglich ein Erntefest, heutzutage vornehmlich das Fest zur Gabe der Tora auf dem Sinai. Die Nacht zum Beginn des Festes wird Tora lernend durchwacht. Zur Erklärung für diesen Brauch heißt es im Midrasch zum Hohen Lied, die Israeliten wollten nicht unausgeschlafen am Sinai erscheinen und gingen deshalb besonders zeitig schlafen. Sie ruhten so gut, dass sie verschliefen und Mose sie wecken musste. Verschlafen hat die Redakteurin von reformiert-info, den Hinweis auf Schawuot rechtzeitig vor dem Fest veröffentlichen.
Erfüll uns mit Zuversicht wenn wir zweifeln, ob wir selber wert sind, zu dir zu gehören.
Gott, weck uns auf an diesem Tag aus unserer Trägheit und aus unserer Resignation, damit auch wir uns wieder freuen an dir.
"Der Heilige Geist ist nichts Anderes als eine bestimmte Beziehung des Wortes zum Menschen. Es geht in der Ausgiessung des Heiligen Geistes an Pfingsten um eine Bewegung - pneuma heisst Wind - von Christus zum Menschen hin...
von Pfr. Dr. Jochen Denker, Ronsdorf
Pfingsten ist das Fest der Erneuerung ...
Pfingstbotschaft 2012 der Präsidentinnen und Präsidenten des Ökumenischen Rats der Kirchen (ÖRK):
Pfingsten, Mose, Jona, Segens- und Psalmworte: In seiner “Biblischen Erzählwerkstatt” macht Frieder Harz, ehemaliger Professor für Religionspädagogik an der Evangelischen Fachhochschule Nürnberg, Vorschläge zum Erzählen. Dazu gibt es Gesprächsimpulse und Anregungen zur Freiarbeit.
Meditation, Exegese, Gebete, Segen zu den Feiertagen 1. Advent, Christfest, Neujahr, Karfreitag, Ostersonntag, Pfingstmontag, 10. Sonntag nach Trinitatis, Erntedankfest, Ewigkeitssonntag / Totensonntag - zum kostenlosen Download
Pfingsten freuen wir uns darüber, dass Gott kein Ölgötze ist, sondern ein dynamischer Gott. Der ehemalige Landessuperintendent der Evangelisch-reformierten Kirche predigt am Pfingstsonntag in Viagrande bei Catania (Sizilien) in der dortigen Evangelischen Gemeinde.
von Uta Walger, Köln
„Pfingsten ist ein göttlicher Hinweis darauf, dass unsere Welt nicht unverbesserlich ist.“ (Eberhard Jüngel)
''Die Kraft, die die Jünger an Pfingsten mit der Ankunft des Heiligen Geistes erhielten, betraf nicht nur ihre eigene spirituelle Fortentwicklung (...). Sie war keine individualistische Erleuchtung, kein glücklicher Zustand der Ekstase für sie, den sie für sich allein würden genießen können. Sie wurde geschenkt, um das Evangelium der Erlösung in alle bewohnte Welt – die oikumene – zu bringen, um die Arbeit zur Veränderung der Welt, die von Christus begonnene Arbeit, fortzusetzen''.
''In Lukas 11, 20 ist von Jesus der Satz überliefert: «Wenn ich mit dem Finger Gottes Dämonen austreibe, ist das Reich Gottes mitten unter euch.» Er versprach seinen Jüngern, dass sie mit einer «Kraft von Oben» begleitet würden, wenn er nicht mehr bei ihnen ist. Und so verstehe ich den Heiligen Geist als den Finger Gottes, der heute in unserer Welt Dämonen austreibt; Neid, Gier, Rassismus, Angstmacherei und die Doktrin des Wirtschaftswachstums.'' - Stefan Mayer auf reformiert.info
''Was heißt eigentlich Pfingsten? Es gibt eine Reihe falscher oder zumindest ungenauer antworten: Geburtstag der Kirche, Fest des Heiligen Geistes. Die richtige Antwort ist ernüchternd: Das etwas verstümmelte griechische Zahlwort für fünfzig. Es bezieht sich auf den Abstand zu oder genauer den Zusammenhang mit Ostern und Pesach: 50 Tage nach Ostern, sieben Wochen nach Pesach.''
''Tut Buße und jeder von euch lasse sich taufen auf den Namen Jesu Christi zur Vergebung eurer Sünden, so werdet ihr empfangen die Gabe des Heiligen Geistes.'' (Apostelgeschichte 2, 38)
''Die biblische Pfingstgeschichte bietet keine volkswirtschaftlichen Ratschläge für den Umgang mit der Euro-Krise. Allenfalls den Hinweis, dass jede Gemeinschaft langfristig geistige und auch geistliche Fundamente braucht, will sie Stürmen rauher Zeiten trotzen.''
Die Bischöfe nehmen in ihren Predigten zum Pfingstfest sämtlich auch Bezug auf die Barmer Theologische Erklärung, die 75 Jahre alt wird.
''So erinnert auch Augustin sehr klug daran, daß nicht petra, der Fels, von Petrus abgeleitet wurde, sondern daß Petrus von petra herkommt, so wie wir Christen alle unseren Namen von Christus haben. Um mich kurz zu fassen: Wir halten uns unbeirrt an das Wort des Paulus (1. Kor. 3, 11), daß die Gemeinde außer Christus allein keinen andern Grund haben kann''.
''Wir müssen also festhalten, was Christus vorhat: er selbst und der Vater werden kommen, um die Gläubigen in ihrem dauernden Vertrauen auf die Gnade zu stärken.''
''Barmen war ein pfingstliches Ereignis: Fast ohne es zu merken, wurde eine ganze Kirchenversammlung tatsächlich von einem prophetischen Geist erfasst. Die Synodalen bekannten gemeinsam ihren Glauben an den einen lebendigen Herrn der Kirche. Und dabei hörten sie einander jeweils 'in ihrer eigenen Sprache reden': Im Bekenntnis von Barmen erkannten Lutheraner das lutherische Bekenntnis, Reformierte ihr reformiertes, und Unierte das gemeinsam reformatorische Bekenntnis.''
Im Heiligen Geist kommt Gott zu uns und kommen wir zu Gott. Das ist pure Gnade. Gott kommt von sich aus, aus sich heraus, um in uns den Glauben zu wirken – ohne dass wir etwas dazu tun könnten.
Internetseiten zu Pfingsten - einige Hinweise auf Texte im unermesslichen weltweiten Netz.
Die Frage des Heiligen Geistes nimmt in Calvins Denken eine zentrale Stellung ein.