„Der Weise aus Aleppo“

Krippenspiel 2017


Der Stern am Himmel in die heutige Zeit versetzt © Pixabay

Im Krippenspiel-Impuls von Jörg Gfrörer stecken Anspielungen auf die Situation heute.

4 Hirten, der Weise aus dem Morgenland, der Engel, Maria und Joseph.

Die Hirten 1-4 auf dem Felde. Sie ruhen bei den Schafen. Hirte 1+3 sind aufgestanden, um den Sternen näher zu sein.

Hirte 1
Seht ihr den Stern, wie hell er jetzt leuchtet? Jetzt steht er genau über uns.

Hirte 2
Nein, er zieht weiter.

Hirte 3
Vielleicht will er uns ein Zeichen geben, ihm zu folgen.

Hirte 2
Willst einfach davonlaufen und die Herde im Stich lassen? Wir müssen die hungrigen Wölfe fernhalten und die Herde zusammenhalten, wenn ein Unwetter heraufzieht.

Hirte 4
Immer schlimmer wird es mit den Gewittern und Stürmen. Es ist als wolle die Welt untergehen.

Hirte 2
Und die Fremden, die in unser Land kommen, unser Vieh rauben, unsere Weiber belästigen und auf den Märkten betteln und stehlen?

Hirte 1
Hirte 1 und Hirte 3 setzen sich wieder auf ihr Nachtlager

Hirte 1
Ihr habt ja Recht. Aber gern wär ich dem Stern gefolgt.

Hirte 3
Er wird immer heller.

Hirte 2
Schließt jetzt die Augen. Ich übernehme die erste Wache.

Auftritt Weiser aus dem Morgenland

Der Weise kommt mit einem Fahrrad oder beladenem Shopper zur Kirchentür herein

Weiser
Ich höre Schafe blöken und Ziegen meckern.
Auch die Tiere sind unruhig in dieser Nacht.
(ruft)
Hallo! Ist hier jemand?

Die Hirten sind aufgesprungen und haben eine Abwehrhaltung eingenommen

Hirte 2
Wer bist Du? Was hast Du hier zu suchen, Fremder?

Weiser
Ich bin ein Sternendeuter.

Hirte 2
Ein Spinner bist du.
Hau ab oder du bekommst unsere Prügel zu spüren!

Weiser
Ich folge dem Stern.
Er kündigt die Geburt des neuen Königs der Juden an.

Hirte 4
Hier in der Wüste zwischen Schafen und Eseln werden keine Könige geboren.

Hirte 1
Wo kommst Du her, Fremder?

Weiser
Aus Aleppo

Hirte 3
In Aleppo ist Krieg.

Hirte 2
Er lügt. Er ist ein heimatloser Herumtreiber. Er hat alles verloren. Jetzt kommt er in unser schönes Land, will unsere Schafe rauben, uns Heim und Arbeit wegnehmen und unsere Töchter verführen.

Hirte 3
Wir sollten ihn wegjagen!

Hirte 4
Totschlagen wie die Wölfe, die unsere Lämmer reißen!

Weiser
Gebt Ruhe und lasst mich weiterziehen.
Der Krieg hat unser Land und unsere Dörfer verwüstet. Die Hütten niedergebrannt. Unsere Söhne sind auf den Schlachtfeldern verblutet. Finsternis hat sich über unser Land gelegt. Meine Brüder haben mich losgeschickt, dem Zeichen der Hoffnung zu folgen. Wir müssen den Erlöser finden, der die Menschen versöhnt und uns Frieden bringt.

Hirte 1
Macht Platz und geht zur Seite. Dieser Mann folgt dem Stern der Hoffnung.
Er ist mutiger als wir alle.

Hirte 3
Ja, lasst ihn durch. Er ist einen weiten Weg gegangen.

Hirte 2
Ihr habt Recht.
Soll er weiterziehen und dem Stern folgen.

Die Hirten bilden eine Gasse für den Weisen, applaudieren und klopfen ihm auf die Schulter, geben ihm ihr Brot und Wasser mit auf den Weg.

Weiser
Ihr seid mutige und ehrliche Leute.
Habt Dank für eure Gastfreundschaft.

Der Weise setzt seinen Weg fort. Die Hirten lassen sich auf ihr Nachtlager nieder.

Hirte 1
Er hat von einem Erlöser gesprochen

Hirte 3
Dem Friedensfürst

Hirte 4
Dem Versöhner der Völker

Auftritt Engel

Von hoch oben, begleitet von Orgelmusik, erscheint der Engel.

Die Hirten erheben sich.

Engel
Fürchtet Euch nicht. Siehe, ich verkündige euch große Freude, die allem Volk widerfahren wird. Denn euch ist heute der Heiland geboren, welcher ist Christus der Herr, in der Stadt Davids. Und das nehmt zum Zeichen: Ihr werdet finden das Kind in Windeln gewickelt und in einer Krippe liegen.

Die Hirten (im Chor)
Last uns gehen gen Bethlehem und die Geschichte sehen, die da geschehen,
und die uns der Herr kundgetan hat.

Engel
Ehre sei Gott in der Höhe und Friede auf Erden und den Menschen ein Wohlgefallen.

Der Engel entschwindet. Die Hirten eilen zur Krippe, die ist nun hell erleuchtet ist, und knien nieder.

Musik


Jörg Gfrörer