Heidelberger Katechismus Frage ...
Den Heidelberger (anders) hören
Dieser Text regt zum eigenen (Weiter-)Denken an!
Ein Veranstaltungsvorschlag

Den Heidelberger Katechismus vortragen lassen und einmal (anders) hören – in Auszügen oder ganz. In Abwechslung vielleicht mit solistischen Musikstücken.
Dialogisch. Szenisch. Kommunikativ. Ohne viele Erklärungen. Denn dieser Text regt zum eigenen Denken an, berührt existentielle Fragen, weckt Widerspruch oder Zustimmung, fordert heraus!

Programmvorschläge, weitere Infos und Kontakte zu Schauspieler/inne/n über Aleida Siller, E-Mail: info@reformierter-bund.de



Frage 80

Was ist für ein Unterschied zwischen dem Abendmahl des Herrn und der päpstlichen Messe?

Das Abendmahl bezeugt uns,
dass wir vollkommene Vergebung
aller unserer Sünden haben
durch das einmalige Opfer Jesu Christi,
das er selbst einmal am Kreuz
vollbracht hat, Hebr 7, 27; 9, 12.25-28; 10, 10-14 / Joh 19, 30 / Mt 26, 28 / Lk 22, 19-20
und dass wir durch den Heiligen Geist
Christus werden eingeleibt, 1. Kor 6, 17; 10, 16-17
der jetzt mit seinem wahren Leib
im Himmel zur Rechten des Vaters ist
und daselbst will angebetet werden. Hebr 1, 3; 8, 1 / Joh 4, 21-24; 20, 17 / Lk 24, 52 /Apg 7, 55
Die Messe aber lehrt,
dass die Lebendigen und die Toten Kol 3, 1 / Phil 3, 20-21 / 1. Thess 1, 9-10
nicht durch das Leiden Christi
Vergebung der Sünden haben,
es sei denn,
dass Christus noch täglich
für sie von den Messpriestern geopfert werde,
und dass Christus leiblich
unter der Gestalt des Brotes und Weines sei
und deshalb darin soll angebetet werden.
Und ist also die Messe im Grunde nichts anderes
als eine Verleugnung des einzigen Opfers
und Leidens Jesu Christi
und eine vermaledeite Abgötterei.* Hebr 9, 26; 10, 12.14

*Das Moderamen des Reformierten Bundes hat hierzu 
erklärt:
Diese Verwerfung wurde vor 400 Jahren formuliert; sie
lässt sich nach Inhalt und Sprache in dieser Form nicht
aufrechterhalten: Die Polemik gegen die Wiederholung des
einmaligen Opfers Christi am Kreuz und die Anbetung der
Elemente (Brot und Wein) wird dem nicht gerecht, was im
ökumenischen Gespräch inzwischen an Verständigung
erreicht werden konnte.
Der bleibende Lehrunterschied besteht darin, dass die
Eucharistie in der römisch- katholischen Kirche als
»Opfer«, das Abendmahl im evangelischen Gottesdienst als
»Mahlfeier« begriffen wird; doch sollte sich dieser Unterschied
nicht kirchentrennend auswirken.