Heidelberger Katechismus Frage ...
Den Heidelberger (anders) hören
Dieser Text regt zum eigenen (Weiter-)Denken an!
Ein Veranstaltungsvorschlag

Den Heidelberger Katechismus vortragen lassen und einmal (anders) hören – in Auszügen oder ganz. In Abwechslung vielleicht mit solistischen Musikstücken.
Dialogisch. Szenisch. Kommunikativ. Ohne viele Erklärungen. Denn dieser Text regt zum eigenen Denken an, berührt existentielle Fragen, weckt Widerspruch oder Zustimmung, fordert heraus!

Programmvorschläge, weitere Infos und Kontakte zu Schauspieler/inne/n über Aleida Siller, E-Mail: info@reformierter-bund.de



Katechismus-Laufteam braucht weniger als 129 Minuten

Trotz frostiger Temperaturen hatten die Läuferinnen und Läufer viel Spaß

Bilder und ein (zugegebenermaßen ausführlicher) Bericht über den Auftritt des Laufteams des Reformierten Bundes beim Heidelberger Halbmarathon.

Ein reformiert-uniert-konfessionsloses Laufteam ist am Sonntag (28.4.) in Heidelberg beim SAS-Halbmarathon des TSG78 angetreten und hat unerwartet gute Zeiten erreicht. Eingeladen hatte der Reformierte Bund zu dieser Aktion, die im Jahr seines 450. Jubiläums auf den Heidelberger Katechismus aufmerksam machte.

Das Laufwochenende begann mit einer Stadtführung am Samstag Nachmittag unter der Anleitung des Heidelberger Studierendenpfarrers Hans-Georg Ulrichs, der auch Mitglied des Moderamens (Vorstands) des Bundes ist. Der nicht enden wollende Regen verdarb der Gruppe nicht die Freude daran, die Universitätstadt zu erkunden. Ein Läufer-Gottesdienst unter dem Titel "eMotions" in der Peterskirche bot die Möglichkeit einer persönlichen Segnung für die anstehende Herausforderung. Der Tag fand seinen Abschluss bei einem gemeinsamen Abendessen im urigen "Essighaus". In dem einfachen aber schönen "Steffi's Hostel" verbrachten die Läuferinnen und Läufer die Nacht.

Nach einem knapp gehaltenen Frühstück brachen die acht Läuferinnen und Läufer in die Stadt auf. Die freundliche Kooperation mit dem Evangelischen Dekanat Heidelberg hatte der Gruppe das Privileg verschafft, sich im Gemeindehaus der Providenzkirche warm halten und trockene Klamotten deponieren zu können. Von dort zum Start waren es nur wenige Meter. Um halb zehn ging esdann auch für den letzten Startblock los.

Eine Schleife durch die historische Altstadt führte zur wunderschönen Sandsteinbrücke über den Neckar. Auf der ebenen Strecke durch ein Wohngebiet jenseits der Altstadt heißt es sich "warmzulaufen" für die eigentlich anstrengenden folgenden Zweidrittel der Strecke. Ab Kilometer 7 geht es nämlich gute 150 Höhenmeter teils steil berauf zum Philosophenweg. Der herrliche Ausblick auf Heidelberg und das Schloss auf der gegenüberliegenden Neckarseite wurde etwas durch die Atemlosigkeit getrübt. Dafür war es spätestens jetzt allen warm - trotz bescheidener 7-8 Grad Lufttemperatur.

Eine weitere kurze aber knackige Steigung unterbricht den Abstieg ins Tal. Dort geht es dann ein Stück ebenerdig durch Ziegelhausen und Schlierbach und über den Neckar. Ein weiterer steiler Anstieg hinauf zum Schloss - genau genommen über das Schloss hinaus - zieht sich hin und fordert die mentalen wie die körperlichen Kräfte endgültig. Schließlich geht esdann aber in Serpentinen zurück in die Stadt und ins Ziel.

Ausgerechnet der älteste Teilnehmer des Katechismus-Teams, Hanno Schmöe aus Erlangen, kam als erster an - weit vor dem Hauptfeld und schon nach einer Stunde und 48 Minuten. Die weiteren Läuferinnen und Läufer - Silke Diener aus Erlangen, Monika Kindsgrab und Pieter Roggeband aus Essen, Wolf-Dieter Koch aus Mühlheim an der Ruhr und die beiden Nürnberger Michael Hermann und Georg Rieger - kamen in der Zeit zwischen 2:04 und 2:07 ins Ziel, Tobias Dichtl aus Nürnberg und erfahrenster Heidelberg-Läufer hatte zu wenig Zeit zum Trainieren und fiel etwas zurück.

Am Start hatte sich die Gruppe spaßeshalber das Ziel gesetzt, unter 2 Stunden und 9 Minuten zu bleiben, also weniger als 129 Minuten zu brauchen - für jede Frage des Heidelberger Katechismus eine Minute. Als Team ist das auch gut gelungen. Die Zeiten sind bei den Höhenunterschieden von insgesamt fast 300 Metern nicht mit denen anderer Halbmarathonläufe zu vergleichen und durchaus respektabel. Das trockene und kühle Wetter tat ein Übriges zu der sportliche Leistung dazu. Die Kulisse war dadurch freilich etwas getrübt.

Trotz der erheblichen Anstrengung war die Stimmung im Ziel bestens und alle sprachen davon, wie viel Spaß der Lauf gemacht hat. Bei einem gemeinsamen späten Mittagessen wurden noch einmal die Highlights durchgegangen und beschlossen, sich zu einem anderen Lauf oder wieder in Heidelberg zu treffen.

Der als Läufer gemeldete aber aus Verletzungsgründen in die Zuschauerrolle verbannte Hans-Georg Ulrichs kommentierte den Lauf unter anderem damit, dass die T-Shirts des Teams auffallend waren und aus der Masse der Firmen-Hemden herausstachen. Theologische Diskussionen ergaben sich während des Laufes eher nicht. Wer aber einmal selbst bei einem Wettbewerb mitgelaufen ist, weiß, wie gerne man sich durch sinnige Texte aus den ansonsten nur um sich selbst und seinen Körper kreisenden Gedanken reißen lässt. Wir vertrauen darauf, dass das desöfteren im besten Sinne passiert ist.

Das Team sagt Dank an den Reformierten Bund für die Einladung, die Evangelische Kirche Heidelberg (insbesondere Frau Andrea Herzog) für die Anmeldung und Betreuung und Pfarrer Dr. Hans-Georg Ulrichs für die Stadtführung und die geistliche Begleitung.

Auf derletzten Steigung etwas gezeichnet von 18 Kilometern: Pieter und Michl
Pieter und Monika aus Essen
'Aufmunternde Sprüche' aus dem Heidelberger erleichtern den Anstieg
Dieter und Pieter noch frisch bei Kilometer 3
Michl auf dem Philosophenweg

Georg Rieger