'Die begangenen Verbrechen verjähren nicht'

EKBO: Bischof Christian Stäblein erinnert an 76. Jahrestag der Befreiung


© Matthias Kauffman/EKBO

Am 8. Mai jährt sich das Ende des Zweiten Weltkrieges zum 76. Mal. Bischof Christian Stäblein von der Evangelischen Kirche Berlin-Brandenburg-schlesische Oberlausitz (EKBO) sieht den Jahrestag der Befreiung vom Nationalsozialismus als Mahnung gegen Ausgrenzung, Verharmlosung und Geschichtsrevisionismus.

„Vom nationalsozialistischen Deutschland gingen Morden und Krieg, Terror und Zerstörung aus“, sagt Bischof Christian Stäblein. „Der Zivilisationsbruch durch die Schoah und die begangenen Verbrechen verjähren nicht. Die Demokratie lebt vom wachsamen Engagement und der kritischen Auseinandersetzung mit der eigenen kirchlichen Tradition des Antijudaismus. Als Bischof trete ich entschieden jenen entgegen, die leugnen, verharmlosen und die Corona-Maßnahmen mit der Judenverfolgung im ‚Dritten Reich‘ gleichsetzen“, betont Stäblein.

Aufarbeitung der eigenen Geschichte. Die evangelische Landeskirche lässt seit Ende April das Wirken des antisemitischen Geistlichen Walter Hoff in der St.Petri-Gemeinde durch den Historiker Manfred Gailus untersuchen. Der gemeinsame Auftrag mit der Stiftung House of One soll den aktuellen Forschungsstand sowie die genauere Beschäftigung mit der Geschichte der Gemeinde St.Petri und den problematischen Umgang der Kirche mit Pfarrer Hoff in der Nachkriegszeit aufarbeiten. Seit dem 27. Januar 2021 ist Pfarrerin Marion Gardei Beauftragte für jüdisches Leben und den Kampf gegen Antisemitismus bei der EKBO.


Quelle: EKBO